Die Arbeitsregion des Forum Juden-Christen Altkreis Emsland ist das südliche Emsland. Das Angebot des Forums zum Thema „Judentum begreifen“ spricht jedoch auch Schulen aus dem gesamten Emsland an. So reisten jetzt alle 6. Klassen der Meppener Johannesschule zum Lingener Gedenkort Jüdische Schule. Angela Prenger und Anne Gottschalk vom Vorstand des Forums informierten die Jugendlichen über das Leben von Bernhard Grünberg.
Bernhard Grünberg, 1923 in Lingen geboren und 1921 auf dem jüdischen Friedhof beigesetzt, überlebte den rassistischen Naziterror als Fünfzehnjähriger mit der Flucht nach England. Ab 1986 kam er regelmäßig ins Emsland, wo er u.a. in Meppen Vorträge in Schulen hielt.
Grünberg entstammte einer großen emsländischen Familie. Sein Vater Bendix Grünberg hatte acht Geschwister, unter anderem seinen älteren Bruder Nathan Grünberg, nach dem die Stadt Meppen die Grünberg-Straße im Stadtteil Esterfeld benannte.
Bernhard Grünberg, später Lingener Ehrenbürger, sprach oft von Besuchen bei seinem Meppener Onkel Nathan, der wie sein Vater als Viehhändler arbeitete. Der Familie gelang – anders als Bernhards Eltern und seiner Schwester – die Flucht nach Peru.
Über den Gedenkort Jüdische Schule konnten sich die Sechstklässler mit einer „Rallye“ kundig machen. Zu entdecken waren u.a. die Gedenksteine für die 1938 von den Nazis zerstörte Synagoge und für die in Lingen heimischen jüdischen Familien. Wie die Rettung des historischen Schulgebäudes gelang, musste ebenso erkundet werden wie die Thorarolle, die dem Forum von der Jüdischen Gemeinde Osnabrück als Dauerleihgabe überlassen wurde.
Text und Foto: Friedhelm Wolski-Prenger